Donnerstag, 7. April 2016

Das Interview

R: "Heute haben wir einen sehr besonderen Gast bei uns zu Besuch. Gotthold Ephraim Lessing ist in die heutige Zeit zurückgekehrt, um zu schauen, wie sich die Welt verändert hat. Guten Tag Herr Lessing. Ich freue mich sehr Sie heute bei uns begrüßen zu dürfen!"

L: "Guten Tag. Die Freude liegt ganz meinerseits."

R: "Was ist Ihr erster Eindruck von dieser "neuen" Welt?"

L: "Ich war sehr überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass die Menschen irgendwann so bequem leben. Alle sind mit Autos statt mit Kutschen unterwegs und bis jetzt hat mich auf der Straße auch noch niemand gegrüßt. Ist dies immer so?"

R: "Leider schwindet die direkte Kommunikation zwischen den Menschen langsam. Viel mehr verbringt man seine Zeit im Internet und chattet statt zu reden."

L: "Das finde ich sehr schade. In meiner Zeit gab es noch kein Internet. Man hat miteinander geredet, wenn man etwas haben wollte oder ein Problem hatte. Aber eine Sache interessiert mich sehr. Kennen die Menschen heute meine Werke, die ich geschrieben habe, noch?"

R: "Ja, sie sind sehr bekannt und werden sogar in Schulen behandelt. Das bekannteste ist Nathan der Weise. Oft gehen ganze Schulklassen in ein Theater, um sich dort Nathan der Weise als Theaterstück anzusehen. Hätten Sie gedacht, dass Ihre Werke heute noch bekannt sind?"

L: "Nein, aber ich habe damals gehofft, dass es später mehr Toleranz gibt. Ich habe mich hier schon einmal etwas umgeschaut. Einerseits gibt es viele Menschen, die für Toleranz werben. Sie wollen, dass alle Menschen gleich behandelt werden und sagen, dass es egal ist, welche Hautfarbe man hat oder welcher Religion man angehört. Andererseits gibt es hier auch Menschen, die schreiend durch die Straßen gehen und rufen: "Ausländer raus!" oder "Wir sind das Volk!". Die Flüchtlinge werden abgeschoben und in ihr Heimatland, meist ein Kriegsgebiet, zurückgeschickt. Dort kämpft gerade der IS, wenn ich das richtig mitbekommen habe, für eine Islamisierung der Welt. Diese zwei Sachen widersprechen sich jedoch. Ich wollte damals mit Nathan der Weise den Menschen zeigen, dass es egal ist, welche Religion man angehört. Es gibt keine richtige Religion. Jeder soll selbst entscheiden können, an was er glaubt. Deswegen bin ich geschockt und sehr traurig, dass es heutzutage immer noch Krieg wegen dem "richtigen" Glauben gibt."

R: "Ich bin ganz Ihrer Meinung und freue mich, dass Sie heute hier bei uns sein konnten, um uns Ihre Meinung zu sagen. Ich bedanke mich noch einmal recht Herzlich bei Ihnen und wünsche Ihnen einen guten nach Hause Weg."

L: "Dankesehr, dass ich Sie besuchen durfte. Auf Wiedersehen!"

R: "Auf Wiedersehen. Und Sie, liebe Zuschauer, werben Sie für Toleranz! Guten Abend!"

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